Leptospirose – Bayerischer Jagdverband (2023)

„Unbekannte Gefahr“

Viele Menschen, die Pferde oder Hunde halten, kennen Leptospiren und die von ihnen verursachte Infektionskrankheit Leptospirose. Vor allem aber im Zusammenhang mit einer Erkrankung Ihres Tieres. Wenige Menschen wissen, dass Leptospirose nicht nur eine „Hundekrankheit“ oder „Pferdekrankheit“ ist, sondern auch beim Menschen, und hier in manchen Berufen in besonderer Weise, mit einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf auftreten kann.

Leptospirose ist eine ansteckende und möglicherweise lebensbedrohliche bakterielle Infektion.

Krankheitserreger

Leptospiren sind sehr bewegliche, spiral- oder schraubenförmige Bakterien (sogenannte Spirochäten), die oft an beiden Enden gebogen sind, was ihnen ein hakenförmiges oder hakenartiges Aussehen verleiht. Die Bakterien sind durch Rotation aktiv mobil. Sie kommen auf der ganzen Welt vor.

Bisher kam dies nur zwischen den krankheitsverursachenden Arten vorLeptospira-Verhörund die „schmutzfressenden“ (saprophytischen) ArtenLeptospira biflexaunverwechselbarer Charakter. Beide Arten wurden in zahlreiche Serotypen unterteilt, die nur auf molekularer Ebene unterschieden werden konnten.

Die neue Nomenklatur (seit 2014) basiert auf der genetischen Verwandtschaft zwischen Leptospiren. Nach diesem Prinzip werden derzeit 21 verschiedene Arten mit jeweils vielen Serotypen unterschieden. 14 Leptospira-Arten weisen pathogene Eigenschaften auf und können bei Wirbeltieren und Menschen Krankheiten verursachen.

Es ist mit den Spirochätengattungen Treponema (verursacht sexuell übertragbare Krankheiten wie Syphilis) und Borrelia (verursacht Lyme-Borreliose) verwandt.

Die Häufigkeit von Leptospirose beim Menschen

Leptospirose ist eine weltweit verbreitete zoonotische Krankheit mit schätzungsweise 1 Million Fällen pro Jahr beim Menschen. Leptospirose kommt beim Menschen vor allem in tropischen und subtropischen Ländern mit einer hohen Fallzahl vor. Obwohl sie in Ländern mit gemäßigtem westeuropäischem Klima deutlich seltener vorkommen, sollte die Zahl der Fälle nicht unterschätzt werden. In Europa erkranken jedes Jahr 24.000 Menschen, in 5 Prozent der Fälle endet die Infektion tödlich.

In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) seit dem Jahr 2000 jährlich zwischen 37 und 166 Fälle von Leptospirose gemeldet, wobei mehr als drei Viertel der in Deutschland gemeldeten Infektionen auftraten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt bereits vor einer steigenden Zahl neuer Fälle. Aufgrund der oft unspezifischen klinischen Symptome der Leptospirose muss jedoch davon ausgegangen werden, dass es sich um eine klare Dunkelziffer handelt, das heißt, dass die Erkrankung in vielen Fällen unbemerkt bleibt oder allenfalls mit einer leichten Grippe verwechselt wird.

In Deutschland handelt es sich bei der Leptospirose um eine „saisonale Erkrankung“, die sich aufgrund der Überlebensfähigkeit der Leptospiren in der warmen Außenwelt im Sommer und Frühherbst häuft. Bestimmte Berufsgruppen, wie Kanalarbeiter, Landwirte, Jäger, Schlachthofarbeiter, Laborarbeiter und Tierärzte, sind besonders gefährdet, Wasser und Boden auszusetzen, die durch urininfizierte Nagetiere (die Haupteintragsquelle) kontaminiert sind, oder durch den Umgang mit infizierten Nutztieren. Leptospirose gilt in manchen Berufen als „Berufskrankheit“. Männer im erwerbsfähigen Alter sind am stärksten betroffen.

Reservoir und Wirte

Leptospirose ist eine weltweit vorkommende Zoonose. Zahlreiche Wild- und Haustierarten sind anfällig für Leptospiren. Sie können an Leptospirose erkranken und den Erreger auch auf den Menschen übertragen. In Deutschland kommen Leptospira-Infektionen häufig vor bei: Hunden, Füchsen und Waschbären, Haus- und Wildschweinen, Hasen, Rindern, Schafen, Hirschen, Rehen und Damwild sowie Pferden. Aber auch Vögel und Reptilien sind anfällig.

Die wachsende Bedeutung der Leptospirose bei Hunden in Deutschland wurde durch eine epidemiologische Studie (zwischen 1999 und 2002) dokumentiert. Von den 3.671 Serumproben wiesen 29,8 % hohe Antikörpertiter gegen Leptospiren auf, d. h. die Tiere hatten zuvor „Kontakt“ mit Leptospiren, litten an einer Erkrankung, entwickelten eine chronische Verlaufsform oder befanden sich in der Phase einer akuten Infektion.

Obwohl prinzipiell jedes Säugetier mit Leptospiren infiziert werden kann, sind Kleinsäuger (insbesondere Nagetiere und hier „Mausvertreter“ wie Wühlmäuse, Spitzmäuse, Wühlmäuse, Waldmäuse, Bandmäuse und Wanderratten) die wichtigsten natürlichen Reservoire der Welt . . Diese „Hauptwirte“ erkranken in der Regel nicht, sondern scheiden den Erreger teilweise lebenslang mit dem Urin aus („asymptomatische Überträger“). Einige Nagetierarten können mehrere Leptospira-Arten beherbergen.

In den 1920er und 1930er Jahren kam es in Deutschland unter Hunderten von Feldarbeitern zu zahlreichen Ausbrüchen des sogenannten Ernte- oder Schlammfiebers. Nach schweren Überschwemmungen hatten sie in Erntegebieten gearbeitet, in denen auch mit Leptospiren infizierte Mäuse und Hamster lebten.

In den Jahren 2007 und 2014 kam es unter ähnlichen Umständen zu Leptospirose-Ausbrüchen bei ausländischen Erdbeerpflückern in Deutschland. Gleichzeitig wurden die „verantwortlichen“ Leptospiren bei Feldmäusen in den abgeernteten Gebieten nachgewiesen.

Leptospirose – Bayerischer Jagdverband (1)

In der Literatur wurden mehrfach tödliche Leptospira-Infektionen bei Zootieren dokumentiert. Die Infektionswege bei Zootieren sind unzureichend erfasst, was eine Einschätzung der tatsächlichen Gefährdung der Tierpopulation in Zoos und Tierparks erschwert. Gezielte serologische Überwachungsstudien an Zootieren zeigen immer wieder einen hohen Anteil an Tieren mit Antikörpertitern, die nie als erkrankt identifiziert wurden. Cluster können bei Fleischfressern und Huftieren mit ungeraden Zehen beobachtet werden.

Infektionswege

Leptospirose – Bayerischer Jagdverband (2)

(Fig. 1 fra publikation Mayer-Scholl et. Al. 2019, Bundesgesundheitsblatt)

Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der Regel direkt über Urin oder Blut infizierter Tiere, über lebende Vektoren wie Nagetiere, insbesondere Ratten und Mäuse, oder indirekt über unbelebte Vektoren wie z B. kontaminiertes Wasser, Urin, Lebensmittel und Schlafplätze. Nagetiere können den Erreger in großer Zahl ausscheiden, ohne selbst zu erkranken.

Der Großteil der Leptospiren gelangt über aufgeweichte Haut oder kleine Hautläsionen in den Organismus, aber auch über die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund, d. h. Eine aerogene Aufnahme (über den Atemtrakt) ist möglich. Auch Bisse infizierter Tiere und die Aufnahme des Erregers über das Trinkwasser haben zu Erkrankungen geführt.

Nach einer Infektion über Nase und Rachen oder die Haut gelangen die Bakterien in die Blutbahn und gelangen mit dem Blut in Leber, Nieren, Milz, Zentralnervensystem, Augen und Genitalien. Dort vermehren sie sich rasant, was zu mehr oder weniger schweren Organschäden führen kann

In Deutschland sind in den letzten Jahren mehrere Fälle von Leptospirose nach Triathlonveranstaltungen aufgetreten. Es wurde angenommen, dass insbesondere der starke Regen vor den Sportveranstaltungen dazu führte, dass Leptospiren aus dem Flussgebiet oder der Kanalisation in das für den „Schwimm“-Teil des Wettkampfs verwendete Wasser gelangten, sodass die Athleten herausfanden, dass es sich um ein „verschmutztes“ Meer oder Wasser handelte. Flusswasser verschmutzt.

Sportveranstaltungen in Gewässern nach starken Regenfällen sind grundsätzlich kritisch zu bewerten, da eine Leptospirenbelastung über die Kanalisation oder einen Zufluss von den Ufern nicht auszuschließen ist.

Im Zuge des Klimawandels können steigende Luft- und Wassertemperaturen sowie starke Regenfälle und Überschwemmungen das Überleben und die Ausbreitung von Leptospiren fördern. Gleichzeitig können längere Hitzeperioden zu mehr Badetourismus und Wassersportaktivitäten führen, was die Belastung erhöht.

Über eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde nur in seltenen Fällen berichtet. Obwohl Leptospira auch lange nach der Primärinfektion im Urin einzelner Patienten nachweisbar ist, wird das Risiko einer Übertragung innerhalb der menschlichen Spezies als sehr gering eingeschätzt.

Leptospira-Resistenz

Die Lebensfähigkeit und damit die Infektiosität von Leptospira in der Außenwelt kann über Wochen aufrechterhalten werden. Warme Temperaturen (Wachstumsoptimum 29 Grad Celsius), konstante Feuchtigkeit (Seen, Flüsse, feuchte Böden) und ein neutraler oder leicht alkalischer pH-Wert-Bereich (7,0 – 7,8) begünstigen das Überleben der Bakterien. Es muss jedoch beachtet werden, dass sich Leptospiren nicht außerhalb der Wirtsorganismen vermehren.

Leptospira kann im Salzwasser nur kurze Zeit überleben. Sie zeigen auch eine hohe Empfindlichkeit gegenüber direkter Sonneneinstrahlung.

Tierversuche haben gezeigt, dass bereits geringe Mengen Leptospiren beim Menschen Krankheiten auslösen können.

Inkubationszeit beim Menschen

Die Inkubationszeit beträgt normalerweise 7–14 Tage mit einer Spanne von 2–30 Tagen.

Klinische Symptome beim Menschen

Da die verschiedenen Leptospira-Arten und ihre Serotypen eine unterschiedliche Virulenz aufweisen, ist das Krankheitsbild der Leptospirose sehr vielfältig und reicht von leichten, grippeähnlichen Symptomen bis hin zu einer dramatischen Blutvergiftung, die innerhalb weniger Tage zum Tod führt. Dazwischen liegt ein Spektrum an Krankheitsprozessen unterschiedlicher Schwere, die potenziell jedes Organsystem des Menschen betreffen können. Es wird angenommen, dass über 90 % der Leptospirosen mild und manchmal „unsichtbar“ verlaufen.

Die Krankheitserreger dringen durch ihre eigene Bewegung aktiv in den Organismus ein und gelangen über die Blutbahn in die Organe. Nach einer akuten Phase von einer Woche folgt eine Immunphase mit Antikörperproduktion und Ausscheidung von Leptospiren im Urin. Die meisten Komplikationen der Leptospirose werden durch die Immunantwort des Körpers verursacht.

Typischer klinischer Krankheitsverlauf „mit vielen Gesichtern“

Grippeähnliche Symptome
In den meisten Fällen verläuft die Leptospirose als unspezifischer grippaler Infekt. Typische Symptome sind plötzlich auftretendes hohes Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautausschlag, Rötung der Schleimhäute und migräneähnliche Kopfschmerzen.

Morbus Weil eller Weils sygdom
Nierenversagen, Gelbsucht und eine krankhafte Milzvergrößerung (Splenomegalie) können typischerweise als „Triumvirat“ auftreten. Diese Form der Leptospirose ist nach dem deutschen Arzt Adolf Weil benannt.

Meningitis/Meningoenzephalitis
Leptospirose betrifft häufig das Zentralnervensystem (Entzündung der Hirnhäute und der Membranen des Rückenmarks, des Gehirns), wobei häufig Leber, Nieren oder Lunge betroffen sind.

Schwere Lungen- und Atemwegserkrankung mit tödlichen Blutungen (Blutungen)
Neben China sind in den 1960er-Jahren auch in Deutschland vereinzelte Fälle von „Lungenblutungen“ bekannt, die meist zum Tod führten.

Weitere Symptome
Häufig sind massive Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) zu beobachten, die meist die Kapillaren filternder Organe wie Leber, Lunge und Nieren befallen und zu massiven Organschäden führen können.

Implikationen
Bei Menschen und Pferden kann es mehrere Jahre nach der Erstinfektion mit Leptospiren zu Augenentzündungen kommen, die chronisch werden können.

Diagnostik in der Humanmedizin

  1. Differentialdiagnose

Neben FSME, Malaria, Rickettsiose, Typhus, Dengue-Fieber, Gelbfieber und anderen bakteriellen, meist Reise- oder Tropenkrankheiten sollten differenzialdiagnostisch auch virale Infektionen wie Influenza, Hepatitis und Hantavirus abgeklärt werden.

Auch eine Infektion mit EHEC oder Shigellen kann zu einem „verdächtigen“ Krankheitsverlauf führen.

  1. Labordiagnostik

Die Labordiagnose einer Leptospirose kann durch direkten Nachweis des Erregers (Mikroskopie, Kultur aus Körperflüssigkeiten oder Geweben; PCR) oder durch indirekte serologische Methoden (Bestimmung von Antikörpern, z. B. durch ELISA) gestellt werden.

Therapie beim Menschen

Einheitliche Leitlinien zur Behandlung der Leptospirose beim Menschen liegen derzeit nicht vor.

Allerdings herrscht unter Experten weitgehend Einigkeit darüber, dass Antibiotika vor allem im Frühstadium der Erkrankung eine sichere Wirkung haben.

Infektionsschutz und Hygienemaßnahmen

Präventivmaßnahmen

Für Risikogruppen werden prophylaktische Maßnahmen empfohlen, wie etwa geeignete (z. B. wasserdichte) Schutzkleidung, ggf. Handschuhe und Schutzbrillen. Wunden müssen wasserdicht geschützt werden.

Bei Kontakt mit potenziell infizierten Tieren müssen die betroffenen Personen zunächst darauf achten, dass sich die für die Leptospirose beschriebenen typischen Anfangssymptome (plötzlich auftretendes Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen) entwickeln. Treten Symptome auf, sollte eine Behandlung eingeleitet werden.

Impfung
In Deutschland gibt es keinen für den Menschen zugelassenen Impfstoff.

Rechtsgrundlagen in der Humanmedizin

Seit 2001 verpflichtet das Infektionskontrollgesetz das Gesundheitsministerium, direkte oder indirekte Nachweise einer akuten Infektion mit menschlichen Krankheitserregern zu erbringenLeptospira- Arten werden innerhalb von 24 Stunden ab der Testeinrichtung namentlich gemeldet.

Krankheiten bei Tieren

Schälen

Bei Rindern kommt es selten zu schweren Krankheitsverläufen. Eine Leptospira-Infektion geht häufig mit Fieber, Euter- und Plazentaentzündung, Fehlgeburten, Fruchtbarkeitsstörungen, der Geburt schwacher Kälber, Appetitlosigkeit und Leistungsverlust einher.

Es ist davon auszugehen, dass Wildwiederkäuer ähnlich auf eine Leptospira-Infektion reagieren. Routinemäßige Wildtieruntersuchungen werden in Deutschland nur an wenigen Forschungseinrichtungen durchgeführt.

Keiner von denen

Bei Schweinen (vor allem trächtige Sauen sind anfällig dafür) sind Fruchtbarkeitsstörungen nach einer Infektion mit Leptospiren das Hauptproblem. Neben Aborten, der Geburt mumifizierter oder schwacher Ferkel ist auch vermehrtes Rascheln ein Zeichen für Leptospirose.

Die beschriebenen Symptome und Erscheinungsformen betreffen auch ihre wilden Verwandten, die Wildschweine.

Pferd

Leptospirale Infektionen kommen bei Weidepferden häufig vor, insbesondere bei nassem Wetter und in sumpfigen Gebieten (maximales Infektionsrisiko während der Weidezeit). Die Infektionshäufigkeit hängt von der Dichte der Nagetiere und ihrem Befallsgrad ab. Neuinfektionen mit niedrig dosierten Erregern sind keine Seltenheit und führen häufig zu allergischen Augenkomplikationen (siehe intermittierende Ophthalmitis). Eine speziell bei Pferden beschriebene Erkrankung des Augeninneren ist die sogenannte Mondblindheit, die nach mehreren Entzündungsschüben und Augenveränderungen ebenfalls zur Erblindung führen kann. Bei der Suche nach den Ursachen einer Leistungsdepression bei Sportpferden sollte auch an die Leptospirose gedacht werden.

Infektionen von Pferd zu Pferd kommen praktisch nicht vor, abgesehen von der Möglichkeit einer Ansteckung des Fohlens durch die Mutter im Mutterleib und im Zusammenhang mit der Geburt. Aufgrund der geringen Pferdedichte und auch aufgrund der vorbildlichen Haltungshygiene bei Sportpferden kommt es in der Regel sporadisch zu Fällen von Leptospirose. Aber es sollte immer und überall erwartet werden.

Eine Ansteckung mit dem Erreger erfolgt meist durch direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin infizierter Nagetiere, beispielsweise durch kontaminierte Nahrung und Wasser, aber auch durch Abfälle oder den Boden. Stall- und Pferdebesitzer sollten daher versuchen, alle Faktoren auszuschließen, die die Entstehung von Infektionen begünstigen (Nagetierbefall in den Ställen, mangelnde Stall- und Weidehygiene, Kontakt mit Kot anderer Tierarten, Feuchtigkeitsansammlung, schlechte Futterhygiene usw.). .

Kat

Katzen haben eine starke Resistenz gegen Leptospira und sind daher äußerst selten.

Hund

Leptospirose (auch bekannt als Stuttgarter Hundeseuche, Morbus Weil) stellt für Hunde ein echtes Gesundheitsrisiko dar. Während früher angenommen wurde, dass besonders große, wasserliebende Hunde erkranken, hat eine aktuelle epidemiologische Studie aus den USA gezeigt, dass kleine Hunderassen, die keinen Kontakt mit Wasser haben, keine Nagetiere fressen und oft nur als „Schoß“ im Haus gehalten werden '. Hunde“, die Träger von Leptospirose sein können.

Krankheitsbild

Das Krankheitsbild der Leptospirose bei Hunden ist sehr unterschiedlich. Die Symptome können mild und unspezifisch sein und umfassen Fieber, Erbrechen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Durchfall. Später sind die Tiere apathisch und haben oft Schwierigkeiten beim Atmen. Allerdings können auch Bauchschmerzen mit schwerer Leberschädigung, Gelbsucht und Krämpfe auftreten. Häufig wird angenommen, dass aufgrund der Verfärbung des Urins die Nieren (aber auch die Lunge und andere Organe) betroffen sind.

Die Schwere der Symptome hängt in erster Linie vom Alter des Patienten (Welpen unter sechs Monaten sind besonders gefährdet) und der Fähigkeit des Einzelnen ab, spezifische Antikörper zu produzieren. Insbesondere für ungeimpfte Tiere kann eine Infektion tödlich enden. Die Tiere sterben meist an einem Multiorganversagen.

Die meisten leptospiralen Infektionen verlaufen jedoch ohne klinische Symptome. Unerkannt infizierte sowie genesene Tiere können den Erreger weiterhin ausscheiden und zur Infektionsquelle für andere Hunde und Menschen werden!

Notwendige Untersuchungen

Eine schnelle Diagnose und Behandlung ist wichtig, um einen lebensbedrohlichen Verlauf bei Vierradfahrern zu verhindern. Der Verdacht beruht meist auf dem Kontakt des (Jagd-)Hundes mit Wildtieren, dem Vorliegen typischer Erkrankungen oder dem Vorliegen eines akuten Nierenversagens. Die Diagnose wird durch Blut- und Urintests sowie durch den Nachweis von Antikörpern gegen Leptospiren im Blut gesichert. Dank moderner Methoden ist es in vielen Fällen bereits möglich, den Erreger im Urin nachzuweisen.

Hunde mit einer nachgewiesenen oder vermuteten Leptospira-Infektion sollten behandelt werden, da ein echtes Infektionsrisiko für den Menschen besteht.

Behandlungsmöglichkeiten

Eine rechtzeitige Behandlung mit einer hohen Dosis Antibiotika verkürzt die Krankheitsdauer und verringert Organschäden. In späteren Stadien der Infektion ist eine umfassendere unterstützende Therapie notwendig, um das Leben des Tieres zu retten. Leptospirose kann sogar so schwerwiegend sein, dass ein mehrwöchiger Krankenhausaufenthalt erforderlich ist.

Vorhersage

Die Prognose hängt vom Stadium der Infektion und den Behandlungsmöglichkeiten bzw. der Intensität der Behandlung ab. Die meisten Hunde (80–90 %) überleben die Infektion mit leichten bis mittelschweren Nierenschäden, die sich innerhalb von Wochen bis Monaten wieder normalisieren können.

Ratgeber zur Hundeimpfung – „Impfung rettet Leben“

Eine Impfung gegen Leptospirose wird von einigen Hundebesitzern als unnötig erachtet, obwohl Leptospirose eine häufige Erkrankung bei Hunden ist. Die Übertragungswege sind sehr unterschiedlich, weshalb eine Impfung ausdrücklich empfohlen wird.

Die Impfung gegen Leptospirose zählt nach Angaben der Deutschen Impfräte für Kleintierpraxen unabhängig vom Alter und den Haltungsbedingungen zu den Pflichtimpfungen (Grundimpfung). Sie sollte jährlich nach der Grundimmunisierung erneuert werden (zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen, in der Regel im Abstand von 8 Wochen und 12 Wochen). In Endemiegebieten empfiehlt es sich sogar, die Impfung alle sechs Monate zu erneuern.

Bis vor kurzem waren die bisher typischen Serotypen bei Hunden (Leptospira verursacht durch den Serovar Canicola eine Ikterohämorrhagie) stehen ausschließlich bivalente Impfstoffe (Immunisierung gegen zwei Arten von Krankheitserregern, die sogenannten Leptospira-Stämme; L2) zur Verfügung. Da Infektionen bei Hunden, die durch bisher seltene Serotypen oder Serovare verursacht werden, in Europa immer häufiger auftreten, sind tetravalente Impfstoffe (zusätzlich zuSerovare Australis und Grippotyphosa;Immunisierung gegen 4 Arten von Krankheitserregern; L4) verfügbar.

Mehrere Fragen zur Leptospirose-Impfung bei Hunden veranlassten das FLI zu einer StellungnahmeImmunisierung von Hunden gegen LeptospiroseEs ist. (falls Linkhttps://www.fli.de/fileadmin/FLI/Service/StIKoVet/Stellungnahme_Leptospirose_Aktualisierung_2016-09-12.pdf)

Leptospirose – Bayerischer Jagdverband (3)

Da sich Hunde bei Hitze auch gerne abkühlen, Pfützen aber ein Reservoir für Leptospirose sein können, ist eine Impfung Pflicht. (Foto: © aktueller Tweet Deutscher Tierschutzbund)

Rechtsgrundlagen in der Veterinärmedizin

Im Bereich der Veterinärmedizin ist Leptospirose bei Schweinen und Schafen gemäß der meldepflichtigen Tierseuchenverordnung meldepflichtig.

Da Leptospirose bei Hunden nicht meldepflichtig ist, liegen für Deutschland keine genauen Fallzahlen vor.

Beratung zur Impfung von Hunden gegen Leptospirose(PDF-lager, bron: Friedrich-Löffler-Institut)

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Author: Dr. Pierre Goyette

Last Updated: 09/12/2023

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